Öl- und Faserpflanze
LEIN
linum usitatissimum

Lein gedeiht in gemässigt-feuchtem Klima. Die Pflanze erreicht eine Höhe von einem Meter.
Verwendung als Öl und Faserpflanze
Nach Europa gelangte sie mit den ersten Bauern aus dem vorderen Orient und ist erstmals seit der Bandkeramik um ca. 5.600 – 4.900 v. Chr. nachweisbar.
Leinengewebe der Jungsteinzeit sind aus verschiedenen Seen der Schweiz ( Wangen am Untersee 3.600 v. Chr.) erhalten und aus Dänemark gibt es Funde.
( Kreienkopp, Kr. Quedlinbg 3.000 v. Chr. ) in Mitteldeutschland.
Hier breitete sich der Leinanbau mit der Bernburger Kultur ab 3.200 v. Chr. aus.
Im Norden wurde der Anbau nur in geringem Umfang betrieben, ab der Eisenzeit boomte es jedoch und er wurde zu einer der wichtigsten Anbaupflanzen.

Traditionell wird die Saat am hundertsten Tag des Jahres in den feuchten Boden gebracht. Wachstum und Reife benötigen wiederum 100 Tage. Sobald die Kapseln bräunlich werden und die Stängel von unten her die ersten Blätter verlieren, werden die Pflanzen durch ausraufen geerntet. Danach dürfen die Bündel, zu Garben aufgestellt, in der Sonne trocknen.

Der nächste Schritt im ist das Riffeln. Die Samenkügelchen werden über einer Unterlage zum Sammeln mit einem Hechel/Kamm/Finger von den Stängeln abgestreift.

Untergetaucht in stehenden Wasser, durchlaufen die Stängelbündel anschließend den Rotteprozeß ( ca. 1 Woche ) oder in der Taurotte (einige Wochen ).
Anschließend erfolgt die mechanische Freilegung der Fasern, z. B. mit einem Hechel (Zinkenkamm) die dann weiter versponnen werden. Werkzeuge zur Verarbeitung von Flachs:
Flachsbreche, Flachshechel ( seit der Jungsteinzeit)
Spinnwirtel aus Stein, Ton, Knochen.

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